Aurora Photo-Walk
Oktober 2012

2012 ein starkes Polarlicht Jahr

2012 war ich wieder im Herbst in Norwegen unterwegs. Ich habe selten so viel fotografiert. Ich erwischte die Zeit des Indian Summer, der so farbenprächtig war wie ich ihn zuvor so nie erlebt hatte. Und so schön wie es am Tage war, war es auch in der Nacht. Ich erlebte die bis Dato schönsten Polarlichter. Die Polarlichtvorhersagen waren damals noch  nicht so genau wie sie es heute sind. Aber ich war ja vor Ort und konnte an den Himmel schauen. Für Anfang Oktober war ein starkes Polarlicht vorhergesagt. Also machte ich wieder einige Nachtwanderungen. Zugegeben, – viel geschlafen habe ich in dieser Zeit nicht.

Polarlichter am Skagen Beach bei Flakstad

Die folgenden Polarlichtfotos nahm ich am Skagen Beach in Flakstad auf. Am Tag zuvor war ich in Sørvågen unterwegs und man konnte sehen, wie eine Schlechtwetterfront aufzog. Die war dann am nächsten Tag auch da und es regnete fast den ganzen Tag. Ich war ziemlich traurig darüber, denn das Polarlicht stand auf Sturm. Ich hockte über meinem Laptop und bearbeitete meine Bilder vom Vortag und schaute immer wieder in die Wetter-App bei www.yr.no. Ich schaute mir das Wetter immer wieder für verschiedene Orte an und sah, dass sich, nur über Flakstad, ein Wolkenloch auftun sollte. Ich beschloss also am Abend dort hin zu fahren. Dort war es aber auch sehr wolkig. Ich ging ein wenig am Strand spazieren. Und dann zeigte sich wirklich ein bisschen blauer Himmel. War das das erhoffte Wolkenloch. Ja es wurde immer größer. Gleichzeitg wurde es auch immer dunkler. Ich sah ein paar leichte graue Schleier am Himmel. Wolken oder Polarlichter? Ich befestigte meine Kamera auf dem Stativ und machte erste Testaufnahmen, denn Kameras sehen mehr als das menschliche Auge. Es waren Polarlichtschleier. Ich suchte mir noch mal einen neuen Standplatz und machte so etwa im 2 Minuten-Takt weitere Testfotos. Die Spannung stieg. Was mich wohl erwartete?
Dann konnte ich schon etwas Farbe erkennen. In der Ferne war noch ein wenig Dämmerung zu sehen. Meine Belichtung passte ich nach und nach dem Nachthimmel an. Die Wolken hatten ich auch schon weit aufs Meer verzogen, so dass ich einen wunderbaren Sternenhimmel bekam, an dem die Polarlichter zu Tanzen begannen. 

Polarlichter am Skagen Beach – das Farbenfeuerwerk beginnt.

Und dann war es da, – ein Farbenfeuerwerk hatte begonnen. In allen Himmelsrichtungen bauten sich Polarlichter auf. Immer wieder neue Formen erschienen und verschwanden wieder. Mal zeigte es sich als Corona, als riesiger grüner Vorhang, als flackernder Vorhang. Es wanderte über den Himmel. Egal in welche Richtung ich die Kamera ausrichtete, in eine andere Himmelsrichtung geschaut war es noch schöner. Also ganz schnell wieder die Kamera neu ausrichten. Eigentlich hätte ich gerne mal einen Zeitraffer aufgenommen. Aber ich glaube ich bin dafür zu ungeduldig. Eine zweite Kamera wäre gut gewesen. Aber mit so viel und so schönen Polarlichtern hatte ich nicht gerechnet, vor allem weil so ein mieses Wetter vorausgegangen war. Ich habe hier einige Sequenzen aufgenommen, die ich hier hier zeigen will.

Polarlichter am Skagen Beach – ein buntes Spektakel

In der folgenden Sequenz habe ich die Kamera auf den Skagenbeach ausgerichtet. Die angeleuchteten Wolken brachten zusäzlich Farbe ins Geschehen. Mehrere Polarlichtvorhänge entstanden gleichzeitig auf der gegenüberlichgenden Seite und wanderten zu mir rüber. Flackernd zogen sie über mich hinweg. Und es wurde noch schöner. Der ganze Himmel war auf einmal voll in allen möglichen Farben, die sich dann auch im Wasser wiederspiegelten. Und zwischendurch huschte immer wieder mal eine Sternschnuppe durch und Sateliten zogen ihre Bahnen.

Polarlichter am Skagen Beach – Lichterbögen und Lichtervorhänge

Ich hatte einige Sequenzen aufgenommen, die aber von der Mengefür einen Zeitraffer nicht reichten. Trozdem kann ich hier (wenn auch etwas ruckelig) abspielen lassen. Kurz nach dieser Sequenz habe ich meine Kamera wieder neu ausgerichtet.

Polarlichter am Skagen Beach – Grüne Polarlichtvorhänge

Die bunten Polarlichter verzogen sich und es bauten sich gewaltige grüne Polarlichtvorhänge auf. Einige waren von farbigen Streifen gesäumt. Ein Polarlicht formiere sich zu einem "Geist".

Polarlichter am Skagen Beach – Polarlichter mit Applaus

Zum Ende meines Foto-Walk baute sich das Polarlicht noch mal so stark auf und war so hell, dass man hätte Zeitung lesen können. Ein junges Paar stürmte aus einem Bulli und jubelten und gaben Applaus zu diesem tollen Spektakel. Das war so genial. Ich hatte die halbe Nacht in der Kälte und im Wind gestanden. Es wurde Zeit langsam wieder einzupacken. 

Polarlichter über Harstad

Bei einem Ausflug nach Harstad hatte ich noch mal die Gelegenheit das Polarlicht zu fotografieren. Ich besuchte die Kirche Trondenes, die ich eigentlich mit aufs Bild haben wollte. Das Polarlicht war zu schwach und die Beleuchtung der Kirche zu stark. Das hätte zu keinem brauchbaren Ergebnis geführt.

Image

Abschied und Fazid einer Reise

Zum Ende dieser Reise mit vielen Polarlichtern, zeigte es sich noch mal auf Hurtigruten. An Bord hatte ich aber nur die Kamera. Eine Gruppe von Fotografen standen an der Reling, alle mit Stativ und erfreuten sich des Polarlichtes und ihrer Fotos. einer sah mich ohne Stativ und hatte wohl Mitleid mit mir. Er bot mir sein Stativ an. Ich lehnte dankend ab. Der Vestfjord ist immer sehr bewegt und es hätte keine guten Aufnahmen ergeben. Ich antwortete ihm, dass ich meine Polarlichbilder schon im Kasten hätte. 
Ich blieb noch ein wenig an Deck, schaute wehmütig auf die Lofotwand und erinnerte mich der schönen Erlebnisse.